Warten auf das Glück – Jugendliche in Westafrika Sandra Hoyn
Warten auf das Glück – Jugendliche in Westafrika
Westafrika vermittelt den Eindruck eines Wartesaals: Das Leben vieler Jugendlichen ist geprägt von Perspektivenlosigkeit, sie sitzen die meiste Zeit am Tag herum und warten. Warten auf was?
Die Dörfer sind entvölkert, die Lebensbedingungen dort verschlechtern sich zunehmend, Arbeits- und Bildungsmöglichkeiten sind kaum vorhanden. Viele Jugendliche versuchen, in der Stadt ihr Glück zu finden. Sie möchten alte Traditionen hinter sich lassen, ältere, lebenserfahrenere Personen haben keinen großen Einfluss mehr. In der Stadt ist in der Regel aber kein Platz für noch mehr Jugendliche ohne Arbeit. Viele fangen dann an, von einer glücklichen Zukunft in Europa zu träumen. Sie haben Idealbilder aus dem Fernsehen im Kopf, sind fasziniert von den Berichten der wieder Heimgekehrten, die mit Geld und Prestigeobjekten zurückkommen. Europa ist für sie das Paradies, wo es genügend Arbeit für alle gibt. Es gibt auch einige, die in Afrika Arbeit haben, aber einfach nicht mehr dableiben wollen. Sie wollen der Realität ihres Landes entfliehen.
Drei Monate bin ich durch Gambia, Senegal und Guinea gereist. Meine Bilder zeigen junge Menschen voller Wünsche und unbestimmter Sehnsucht. Mit der Kamera habe ich versucht, ihr Lebensgefühl darzustellen und zu ergründen.